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Kalligraphie - Material         Gold   Teil 3

Blattgold und Schlagmetall - die Verarbeitung ist scheinbar ähnlich

Blattgold in Schriftkunst und Handlettering
Handlettering, mit Blattgold verziert

Blattgold kommt in hauchzarten Blättchen in verschiedenen Goldtönen, die durch ein dünnes transparentes Papier voneinander getrennt sind. Für die Anbringung auf dem Papier braucht man Anlege-Mixtion, eine milchige Flüssigkeit, die einen klebrigen Film auf der Papieroberfläche bildet.

Blattgold in seiner Verpackung
Echtes Blattgold von horus kommt in verschiedenen Goldtönen

Da Anlege-Mixtion weiss ist, mische ich immer etwas rote Aquarellfarbe dazu, so habe ich eine bessere Kontrolle über Feder oder Pinsel, weil ich sehe, was ich schreibe. (Rot, weil es so gut mit den warmen Goldtönen harmoniert). Die Anlege-Mixtion kann nun mit der Feder oder dem Pinsel verschrieben oder vermalt werden. Man lässt sie ungefähr 20 min trocknen, dann kann man vorsichtig das Blattgold aufbringen.

Echtes Blattgold: Die Verarbeitung ist eine eigene Kunst

Eine offene Blattgoldverpackung, fertig für die Verwendung in der Kalligrafie
Hauchzarte Blättchen: Blattgold wird gerne in der klassischen Kalligrafie verwendet.

 Während der Verarbeitung aber nur flach atmen, der kleinste Hauch lässt das Blattgold wegflattern. Diese Art des Vergoldens ist etwas kniffelig und erfordert einiges an Übung. So kann man also flächig vergolden oder aber auch geschriebener Schrift einen schönen Goldton geben. Zu guter Letzt poliert man die Vergoldung auf einer harten Unterlage mit einem Hundszahn oder Achat, bis alles schön glänzt.

Schlagmetall - es ist nicht alles Gold, was glänzt

Schlagmetall oder „Dutch Schlag“ ist kein echtes Gold und somit viel billiger in der Anschaffung. Es kommt in Flocken oder in Blättchen wie das echte Blattgold. Die Handhabung funktioniert wie bei Blattgold: Anlegemixion auftragen, antrocknen lassen, Schlagmetall auflegen, andrücken, trocknen lassen, polieren. Ich verwende es gerne in Multimediawerken. Es wird gesagt, dass es (im Gegensatz zu echtem Gold) rasch anläuft. Ich habe jedoch Werke, die sind bereits über 10 Jahre alt und das Schlagmetall leuchtet noch immer schön golden und ist keineswegs angelaufen. Ich berücksichtige die Möglichkeit des Anlaufens jedoch in meiner Gestaltung: wo es ein willkommener Effekt wäre, benutze ich Schlagmetall. In einer klassischen Kalligrafie – Arbeit nutze ich grundsätzlich echtes Blattgold.

Viel günstiger als Echtgold und auch sehr schön: Schlagmetall
Schlagmetall für Handlettering und Kalligrafie

Goldflocken: unecht, preiswert, gut zu verarbeiten

Goldflocken oder auch Artmetall sind mit Schlagmetall zu vergleichen, lediglich die "Darreichungsform" ist ein bisschen anders. Statt in ordentlichen Blättern wird es in unregelmäßigen Stücken verkauft. Sie sind auch für ungeübte gut zu verarbeiten, das Ergebnis ist immer ein bisschen expressiv, weil nie ganz glatt. Für moderne Mixed-Mediawerke eine gute Wahl.

Für die nicht ganz so wertvollen Kalligraphie - und Handlettering - Werke
Goldflocken für Handlettering und Kalligraphie: preiswert und gut zu verarbeiten

Die Anwendung von Artmetall: Schriftkunst auf Leinwand

Auch Goethes Faust verlangt es nach Gold
Nach Golde drängt, Am Golde hängt Doch alles. Ach wir Armen!

 

Das lässt Goethe seinen Mephistopheles zu Margarete in „Faust“ sagen. Die Kernaussage meines Multi-Media Kalligraphie- Werkes, das sich mit dem Thema „Gold“ beschäftigt. Warme Braun- und Orangetöne umspielen das Gold und bilden den Hintergrund. Hier habe ich bewusst Schlagmetall verwendet. Ein Anlaufen des Materials ist durchaus erwünscht – zum Zeichen dafür, dass nichts für immer überdauert.

 

Verarbeitung dieser Kalligrafie - Materialien folgt in Teil 4 dieser Gold - Serie

Im Moment bin ich dabei ein Video zu drehen, das zeigt wie Artmetall und Blattgold verarbeitet werden. (Beschreibung siehe oben).

Also: bleibt dran, bis bald!

Fortsetzung folgt...

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